Mittwoch, 2. Mai 2012

4. Übungsaufgabe

Meine Literaturrecherche war leider eine sehr kurze und nicht besonders erfolgreiche, wobei man der Fairness halber sagen muss, dass ich mit nichts anderem gerechnet habe. Was nicht heißen soll, dass meine Recherche unter einem negativen Aspekt gestanden ist- keineswegs. Ich würde es viel mehr als realistisch bezeichnen, wenn ich mir im Vorhinein darüber bewusst bin, dass ich zum Thema „Digitale Revolution“ in den meisten Nachschlagewerken bzw. Referenztexten keinen Erfolg haben werde.

Vor der Recherche in der Bibliothek habe ich mich um eine digitale Vorauswahl bemüht. Dabei konnte ich einige empfohlene Nachschlagewerke, wie beispielsweise die Enzyklopädie der Neuzeit, bereits im Voraus ausschließen, da deren Werkumfang im Jahr 1850 und damit ungefähr 150 Jahre zu früh endet. Das dementsprechend logischerweise alle Nachschlagewerke zur Neuzeit oder dem Mittelalter nicht von Interesse sind, versteht sich – leider - von selbst. Besonders das Lexikon des Mittelalters ist immer eine Recherche wert, würde mir aber im besten Fall nur Rückschlüsse auf die letzte mediale Revolution liefern.

Nach einigen Enttäuschungen bin ich schließlich in der Brockhaus Ecke, die ich mir zum Schluß vorgenommen hatte, fündig geworden: Die Reihe Mensch Natur Technik bietet drei Werke an, die ich in die nähere Betrachtung miteinbezogen habe: „Forschung und Schlüsseltechnologien“, „Die Zukunft unseres Planeten“ sowie „Technik und Alltag“.

Im ersten (bzw. 5.) Band, „Forschung und Schlüsseltechnologien“ gab es trotz eines Kapitels über Computer leider keine Treffer, die in meinem Gebiet lagen. Weder das Stichwort Digitale Revolution, Elektronische Bücher noch Bücher oder (probeweise gesucht) Gutenberg Galaxis waren auffindbar, trotzt des vielversprechenden Bandtittels- anscheinend handelt es sich bei der eBook Technologie und den damit verbundenen Auswirkungen um keine nennenswerte „Schlüsseltechnologie“.

Dieses Manko kann der 6. Band der Reihe „Die Zukunft unseres Planeten“ etwas ausgleichen. Ein ganzes Unterkapitel ist der digitalen Revolution gewidmet, unter der Fahne „Leben mit virtuellen Welten“ stehend. Leider handelt es sich auch hier primär um die Beschäftigung mit Massenmedien wie dem Internet und Computertechnik. Darin enthalten sind aber bereits Informationen zum Thema eBook und – interessanterweise – auch zu Gutenberg, der im Kontext der Mediengeschichte ebenfalls erwähnt wird.

Der letzte Treffer war ebenfalls in der Reihe anzutreffen, diesmal im Band „Technik im Alltag“. Leider finden sich hier nur Informationen zu Vorläufern der digitalen Revolution so wie Informationen zum Thema Buchkultur wieder; auch im Register fehlen Einträge zum Thema eBook bzw. digitale Revolution. Übrigens wurden alle drei Bände bereits im Jahr 2000 heraus gegeben- es war also für mich wenig verwunderlich, dass so wenige bzw. nicht mehr aktuelle Informationen abgedruckt waren.

Abschließend habe ich, nach diesen Erkenntnissen, noch den „normalen“ Brockhaus aus dem Jahr 2006 zu Rate gezogen und meine Stichwörter gesucht. Immerhin finden sich „digitale Bibliothek“ und „digitale Literatur“ als Schlagwörter. Aber, auch hier: Keine digitale Revolution, keine Erwähnung des eBooks. Dabei musste ich mir vor Augen führen, dass die Bücher um ein Jahr länger an ihrem Platz stehen, als ich auf der Universität bin, und welche großen Entwicklungen sich in dieser Zeit abgespielt haben. Es ist wenig verwunderlich, dass sich hierzu kaum Informationen finden, wenn die Bücher entweder 12 oder 8 Jahre alt sind und dementsprechend die danach geschehenen Entwicklungen gar nicht beinhalten können.

Schluss: Im Endeffekt ist mir ein Zitat von Umberto Eco eingefallen, dass er im Zuge seines zuletzt erschienenen Buches „Die Zukunft des Buches“ veröffentlichte und dass zum Inhalt hat, dass man auf keinen Fall akademische Arbeiten zu Themen schreiben sollte, die noch nicht abgeschlossen sind. Aber liegt nicht genau hier die Spannung darin, akademisches Neuland zu betreten und zu erforschen? Mensch darf gespannt bleiben, inwiefern sich das Thema noch entwickeln wird.

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